4.500 Euro Spende für Schule in Uganda
Die Ärztegenossenschaft PriMa spendet regelmäßig für Hilfsorganisationen und Projekte mit medizinischem Hintergrund. So wurden kürzlich 4.500 € für den Ausbau der Krankenstation der Philadelphia Secondary School in Kiboga/Uganda gespendet.
Der Kontakt kam zustande über Dr. Gerlind Anders, eine Marburger Allgemeinärztin, die zunächst ab 2019 einen Waisenschüler in Uganda unterstützte. Zusammen mit dem medizinischen Laboranten Samuel Ssabagereka versorgte sie dann während des Lockdowns in der Corona Krise 12 elternlose Mädchen und Jungen, die Hunger litten und keine Schule besuchen konnten.
Ab 2021 wurde begonnen, eine weiterführende Schule zu bauen, wobei die 12 jugendlichen Waisen tatkräftig mithalfen. Im selben Jahr wurde die Schule staatlich anerkannt (wobei es jedoch keine finanzielle Beteiligung des Staates gab und gibt) und 2022 mit 120 Schüler/innen eröffnet, die auf diese Weise versorgt und qualifiziert unterrichtet werden konnten.
Dank dem enormen Einsatz der beiden Gründer und einiger Spender wurde die Internatsschule stetig erweitert. Inzwischen werden in der Philadelphia School mehr als 400 Schüler und Schülerinnen im Alter von 13 bis 20 Jahren unterrichtet, von denen die meisten im schuleigenen Internat leben. Ein herausragendes Charakteristikum der Schule ist der Deutschunterricht für alle Schüler, diese zweite Fremdsprache neben Englisch ermöglicht ihnen später bessere berufliche Chancen in Uganda. In diesem Jahr (am 29.03.2025) findet sogar der jährliche landesweite Deutschwettbewerb in der Philadelphia School statt.
Für ungefähr 50 Waisen und Halbwaisen sowie einige von sexueller Gewalt zu Hause bedrohte Mädchen ist die Schule auch während der unterrichtsfreien Zeiten geöffnet und zu ihrer Familiengemeinschaft geworden.
Gerade für die Mädchen der Region ist die Philadelphia Secondary School immens wichtig, sie bekommen damit die Chance, dem Kreislauf „frühe Schwangerschaft-Schulabbruch-Armut“ zu entgehen. Jedes weitere Schuljahr in einem geschützten Rahmen bedeutet für sie neben der Allgemeinbildung auch das Erwerben praktischer Fähigkeiten. Hiermit haben sie die Möglichkeit, später ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften.
Neben dem staatlich vorgeschriebenen Lehrstoff werden die Schüler in vielen anderen Fertigkeiten geschult (Handwerk, Nähen, Landwirtschaft). Sie bauen als teilweise Selbstversorger Cassava (Maniok) und anderes Gemüse auf dem schuleigenen/ bzw. gepachteten Land an. Durch den Einsatz eines jungen Marburger Zimmerers und eines Schreiners stellen die Schüler seit zwei Jahren fast alle Schulmöbel selbst her, wodurch sowohl wichtige Fertigkeiten erlernt werden als auch sehr kosteneffizient gearbeitet wird.
Lokale Handwerker und Besucher aus Deutschland vermitteln den enorm wissenshungrigen Schülern weitere vielseitige Kenntnisse.
Außerdem kommen Aktivitäten wie Sport, Musik sowie verschiedene lokale und nationale Wettbewerbe nicht zu kurz. Die inzwischen immer besser ausgestattete Schule wird zunehmend von Schüler/innen besucht, deren Eltern sich die bescheidenen Schulgebühren leisten können. Damit wird sich mittelfristig die Schule selbst tragen, was das erklärte Ziel der Gründer ist.
Die Krankenstation war für die Registrierung der Schule notwendig, da eine medizinische Versorgung an einem Internat vorgeschrieben ist. Es muss Erste Hilfe geleistet werden können sowie eine fundierte Einschätzung und Behandlung von z.B. fieberhaften Erkrankungen erfolgen. Hierfür muss eine staatlich geprüfte Krankenschwester ständig vor Ort sein. Viele Schüler erkranken an Malaria, diese kann durch Schnelltests rasch identifiziert und adäquat behandelt werden. Durch die medizinische Expertise vor Ort können auch chronisch kranke Schüler (z.B. mit Diabetes Typ I) versorgt werden.
Zudem ist die Schulung und Einhaltung von Hygiene-Präventionsmaßnahmen von hoher Bedeutung, zumal gerade Uganda und die Nachbarländer immer wieder bedroht sind von Ebola-, Marburgvirus- und zuletzt auch M-Pox Ausbrüchen.
Mit der PriMa Spende konnte die Krankenstation deutlich besser ausgestattet werden. Ein Wassertank für „fließend Wasser“, eine Isolierung des Blechdaches gegen Hitze (dadurch ist die Lagerung von Medikamenten unter 25°C jetzt möglich), ein Kühlschrank für die Lagerung von zu kühlenden Medikamenten (z.B. Insulin), Krankenbetten mit Infusionsständern und eine Trage zum Transport von Patienten konnten angeschafft werden. Von enormer Bedeutung ist, dass das Gehalt für zwei sich im Schichtdienst abwechselnde Krankenschwestern mit der Spende der PriMa für ein Jahr abgedeckt wird.
Durch die Spende der PriMa gilt nun die Krankenstation bereits als beste im Vergleich zu allen anderen Schulen im Distrikt. Die Krankenstation unterliegt der Gesundheitsbehörde, welche es gerne sehen würde, dass langfristig auch die umliegende Bevölkerung medizinisch mitversorgt werden darf.
Weitere finanzielle Unterstützung wird gebraucht, damit das Schulprojekt sich konsolidieren kann, aktuell fehlt es z.B. noch dringend an Mitteln z.B. für die Fertigstellung des Mädchenschlafsaals im Internat. Spenden sind steuerabzugsfähig, die Verwaltungskosten mit 2-3% sehr niedrig. Näheres zu dem Schulprojekt sowie die Spendenadresse sind unter www.philadelphia-uganda.com zu finden. Volontäre oder Gäste sind stets willkommen an der Schule.
Kontakt über gerlind.anders@gmx.net
Dr. Dorothee Sundermeyer & Dr. Gerlind Anders
Pressemitteilung
Ärzte aus Marburg spenden 4.500 Euro für Schule in Uganda
Quelle: Oberhessischen Presse, Online 16.04.2025
Stand: 04/2025
Foto: © Ärztegenossenschaft PriMa/ JS · Marburg


